Blog Blindgaengerin

Der König der Löwen

„Im nächsten Leben werde ich Katze bei uns!“

Aus diesem Spruch spricht Herrchens purer Neid und meiner auch!
Nach einem guten Frühstück und einem ausgedehnten Spaziergang an einem gemütlichen Fleckchen drinnen oder draußen den Tag verschlafen. Kommt zwischendurch Langeweile auf, könnte man ja für Chaos auf den Schreibtischen der Dosenöffner sorgen, die Mäusefront im Garten aufmischen oder die Katzen in der Nachbarschaft besuchen.
Das klingt verdächtig nach

„Hakuna Matata“!

Wem das nichts sagt, der war noch nicht in

„Der König der Löwen“

und sollte das auf jeden Fall nachholen!

„Hakuna Matata“ ist Suaheli und heißt so viel wie „keine Sorgen“.
Aber ganz ohne Sorgen geht es auch in den Katzenwelten nicht zu.
Und wir zwei Menschen waren gerade eine gefühlte Ewigkeit in größter Dauersorge um unseren kleinen Löwenkönig, der eines Morgens aus Gründen, die wir nie erfahren werden, nicht zum Frühstück erschienen war. Die großangelegte nervenzehrende Suche hatte nach sieben Wochen ein Ende, aber leider ein sehr trauriges!
Für Einen allerdings ein gutes. Beim Suchen lief uns ein völlig entkräftetes Katerchen quasi in die Arme, das jetzt bei uns ein Zuhause hat und uns über den größten Katzenjammer hinwegtröstet.

Große Trauer herrscht auch bei den Filmlöwinnen!
Bis zu seinem plötzlichen Tod regierte Mufasa, der König der Löwen, weise und gerecht sein Reich, das sogenannte „Geweihte Land“.
Alle Tiere, Beute- wie Raubtiere, haben dort gleichermaßen ihr Auskommen.
Nach dem „Ewigen Kreis des Lebens“ werden Raubtiere nach ihrem Tod zu Gras und dienen dann den Beutetieren als Nahrung. So schließt sich der Kreis.
Eine schon fast philosophische Sicht auf das Naturgesetz „Fressen und gefressen werden“, die mich die grausamen Geräusche bei Tierdokus in Zukunft vielleicht besser ertragen läßt!

Jetzt ist Simba an der Reihe, in die väterlichen Pfotenspuren zu treten, wäre da nicht der böse Löwenonkel Scar!
Als Baby wurde Simba vom Schamanen Rafiki, einem Mandrill, den Tieren des Geweihten Landes auf dem „Königsfelsen“ als Thronnachfolger präsentiert. Inzwischen ist der Sohn von Mufasa und der Löwin Sarabi zu einem lebenslustigen Löwenjungen herangewachsen.

Und Scar schlägt noch einmal erbarmungslos zu, nachdem er seinen Bruder Mufasa mit einem Prankenhieb ins Jenseits befördert hat.
Er raunt dem verängstigten Simba zu, daß dieser die alleinige Schuld am Tod seines Vaters trägt und hetzt dann die Meute der gefräßigen Hyänen auf seinen Neffen.

Aber Totgeglaubte leben länger!
Das wird der grausame Herrscher Scar, der sich selbst zum Löwenkönig ernennt und das Geweihte Land zu einer Brache herunterwirtschaftet, noch schmerzlich zu spüren bekommen.

Und Katzen haben sogar neun Leben!
Eins davon wird Simba von dem Erdmännchen Timon und dem Warzenschwein Pumbaa geschenkt. Die witzigen Gesellen finden den vor Durst und Erschöpfung in der afrikanischen Wüste zusammengebrochenen Löwenjungen und nehmen ihn mit in ihre Oase.
Dort wird nach der Philosophie „Hakuna Matata“ gelebt und es vergehen für Simba viele sorglose Jahre. Bis ihn eines Tages die Vergangenheit einholt, als plötzlich seine Jugendfreundin Nala auftaucht und …

Gewaltig gut gebrüllt hat „Der König der Löwen“ schon einmal vor 25 Jahren in den Kinos als Zeichentrickfilm. Jetzt tut er das wieder als Animationsfilm von Jon Favreau schon deshalb auf ganz besondere Weise, weil die Audiodeskription und erweiterten Untertitel über die Greta und Starks App verfügbar sind. Das ist großartig!

Natürlich nicht gebrüllt, vielmehr wohl dosiert bekam ich die Beschreibung der Tiere, Landschaften und der Kämpfe von einer mir sehr vertrauten Stimme in die Ohren.
Ilka Teichmüller versteht es, den Text der Audiodeskription mit nicht zu viel und nicht zu wenig Gefühl zu sprechen.

Bei den vielen Gesangseinlagen wird nicht nur gesungen, sondern im Hintergrund passieren viele interessante Dinge. Diese Informationen in den Pausen oder auch während des Refrains zu plazieren, ohne das Lied zu zerstören, ist ganz schön knifflig.
Aber auch Tanja Eichler und Jonas Hauer, das Hörfilmbeschreiber-Team, fanden beim Texten das richtige Maß. Austoben konnten sich die beiden bei einer längeren Dialogpause, in der ein Haarbüschel von Simba vom Winde verweht eine lange spannende Reise antritt und irgendwann bei dem Schamanen Rafiki landet. Was mir da ohne Audiodeskription alles entgangen wäre!

Aber jetzt bin ich wieder in meiner Katzenwelt, lecke noch immer meine Wunden und freue mich über unseren neuen Mitbewohner.
Hoffentlich denkt der Kleine gerade: „Zum Glück bin ich Katze bei euch!“

 

Ein kleiner schwarz-weißer Kater schaut von einer Treppenstufe herunter, nur der Kopf und die Vorderpfoten sind zu sehen. Die Augen sind ganz offen, der Blick ist lieb und verspielt.

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