Übers Jahr ist es um Miss Sophie immer sehr still, bis sie sich alle Jahre wieder am 31. Dezember zur Feier ihres 90. Geburtstags zurückmeldet.
So soll auch der diesjährige Silvesterabend ihr ganz besonderes Fest sein!
Mit nur einem Festtag gab sich die 1876 in Dresden geborene Malerin Paula Modersohn-Becker nicht zufrieden.
„Mein Leben soll ein Fest sein“ war ihre Devise.
Dem Regisseur Christoph Schwochow ist ein wunderschöner Film über Paulas aufregendes, viel zu kurzes Leben gelungen. Den Film „Paula“ kann man sich gerade im Kino auch mit einer toll gemachten Audiodeskription über die App Greta anschauen.
Das gute Gelingen von Miss Sophies Fest liegt eigentlich ausschließlich in den behandschuhten Händen ihres Butlers James.
Aber jetzt schon zum zweiten Mal in Folge wird die treue Seele beim dritten Gang des Geburtstagsmenüs von gleich sechs Kolleginnen und Kollegen abgelöst.
Kübra Sekin serviert das Huhn mit waghalsigen Manövern rollstuhlfahrenderweise. Carina Kühne mit dem Downsyndrom kümmert sich ganz reizend um das Wohl der alten Dame und die Blindgängerin torkelt und kleckert nicht nur einmal mit Champagner.
Der kleinwüchsige Mathias Mester, der gehörlose Eyk Kauly und der kurzarmige Rainer Schmidt bemühen sich ebenfalls auf ihre ganz spezielle Weise um die Gastgeberin und ihre virtuellen Gäste.
Aber noch ist es nicht soweit und ich nutze die Zeit für einen kurzen Blick zurück und nach vorn.
2016 konnte ich aus Zeitgründen nur knapp halb so viele Blogbeiträge veröffentlichen wie vergangenes Jahr.
Der gute Grund dafür ist die Kinoblindgänger gemeinnützige GmbH!
Zwei Filme stattete sie in diesem Jahr zum Kinostart mit einer Audiodeskription und Untertiteln aus.
Den Anfang machte am 13. Oktober „Welcome to Norway“.
Weiter ging es mit der schwedischen Weihnachtskomödie „Eine schöne Bescherung“, die aktuell noch in den Kinos läuft.
Für den Familienfilm „Mein Leben als Zucchini“, der am 16. Februar 2017 in die Kinos kommt, ist die barrierefreie Fassung auch schon fertig.
Ermöglicht wurden diese drei Prozeduren durch die enge und freundliche Zusammenarbeit der jeweiligen Verleiher mit unserem kleinen, aber feinen Team.
Zu diesem gehören die Hörfilmbeschreiberin Inga Henkel und die freiberuflich tätige Kultur- und Filmwissenschaftlerin Lena Hoffmann.
Die speaker-search GmbH übernimmt die technische Abwicklung von A bis Z und hat immer ein offenes und vor allem geduldiges Ohr für meine vielen Fragen.
Das gilt übrigens auch für die Leute von Greta und Starks.
Aber nichts ginge ohne den Mann im Hintergrund.
Jürgen Schulz hält als Mitgeschäftsführer den Laden am Laufen und kümmert sich um die so lästige Bürokratie.
Sehr viel Vergnügen bereitet ihm allerdings das Ausstellen von Spendenbescheinigungen und diesbezüglich hat er noch reichlich freie Kapazitäten!!!
Die Produktionskosten für „Welcome to Norway“ und „Eine schöne Bescherung“ sind gedeckt. Das gelang mit Hilfe des Engagements des Verleihs Neue Visionen, des DGB Niedersachsen und der Spendengelder, die größtenteils aus dem Familien- und Freundeskreis kamen.
Bei „Mein Leben als Zucchini“ erhielten wir Unterstützung vom SRF (Schweizer Fernsehen), nochmals ein Dank und Grüße nach Zürich! Dennoch fehlen für das Projekt noch ca. 4.300,00 Euro.
Für diesen Betrag ging die Kinoblindgänger gGmbH in Vorlage und im Jahr 2017 soll es ja auch mit neuen Prozeduren weitergehen!
Mit diesem Wink mit dem Zaunpfahl und einer Pappnase verabschiede ich mich für dieses Jahr, wünsche einen guten Rutsch und viel Spaß beim Dinner for One wieder einmal „ganz anders“!
Ich drücke die Daumen. Viel Erfolg liebe Barbara aka Kinoblindgängerin und ein gutes, glückliches und kinoreiches neues Jahr.