Blog Blindgaengerin

Steven Gätjen

Die Blindgängerin sitzt vor einem TV-Bildschirm, auf dem Bibiana Beglau zu sehen ist. Mit einem Weinglas prostet sie der Schauspielerin zu.

Noch einmal in Feierlaune

„Hallo, mein Name ist Bibiana Beglau. Ich bin Schauspielerin. Und eigentlich würden Sie jetzt im Publikum sitzen und ich würde auf der Bühne stehen, um die Laudatio zu verlesen. Nun also auf diesem Wege… Der Deutsche Hörfilmpreis 2020 in der Kategorie „Dokumentation“ geht an Kinoblindgänger und 48hearts für die herausragende Audiodeskription für „For Sama“! Und so beendete Bibiana ihre Videobotschaft: „Ich gratuliere euch von ganzem ganzem Herzen und wünsche euch, daß ihr euch wenigstens im kleinen Kreis treffen und feiern könnt. Prost, habt’s gut, tschüss!“ Da konnte ich nicht anders. Ich habe mich sofort mit meinem Glas Rosé direkt vor unseren Fernseher gesetzt und Bibiana wenigstens virtuell zugeprostet, um ihr auf diesem Weg für die Laudatio zu danken. Die kam nämlich von Herzen! Gleich danach wurde unser Videoclip eingespielt, für den fast alle an der Audiodeskription Beteiligten in den loftigen Räumen von speaker-search/48hearts zusammengekommen waren. Leider nicht dabei sein konnte Lena Hoffmann. Sie übernahm wie bei allen Produktionen von Kinoblindgänger die Redaktion des Skripts. Sie arbeitet supergründlich, gewissenhaft und schaut immer noch einmal ganz genau hin! Nur bei einigen wirklich schockierenden Bildern, die das Leid der Kinder im syrischen Bürgerkrieg zeigten, war ihr das nicht möglich, sie war zu der Zeit schwanger. Wie so oft rettete mich mein Partner Jürgen Schulz, der einsprang, denn die Zeit war verdammt knapp! Der originale Trailer, für den wir auch kurzfristig eine AD erstellten, bietet eine kurze Kostprobe von der großartigen Leistung des Teams: Jetzt zurück zum Hörfilmpreis: Zwischen den Laudationen für alle Preisträgerinnen und Preisträger, deren Clips und den Videobotschaften von Prominenz aus Film, Politik und dem DBSV meldete sich immer wieder Steven Gätjen zu Wort. Zum dritten Mal in Folge moderierte er in seiner gewohnt charmanten und lockeren Art die Preisverleihung. Dieses Jahr allerdings aus seinem Lieblings-Café in Hamburg. Als in dieser Hinsicht alter Hase weiß er genau, worauf es ankommt: So viel wie möglich zu beschreiben! Bei unserem Videoclip hörte sich das unter anderem so an: „Das Audiodeskriptions-Team ist in Feierlaune und freut sich der Reihe nach aus dem Studio auf einem grünen Samtsofa vor einer unverputzten Mauer.“ Ergänzen möchte ich, daß immer, bevor auf dem Sofa jemand spricht, ganz kurz ein Paar Hände zu sehen ist, daß sich an dem Paket mit den ADeles zu schaffen macht. Die Preise bekamen wir vorab per Post zugeschickt. Zum Schluß stehen wir zu acht um den schwarzen Flügel herum, auf dem die stattliche ADele aus Bronze ihren dauerhaften Platz gefunden hat. Einige halten eine ADele aus Keramik und alle ein Glas Champagner in der Hand, danke und Prost, ADele! Das besagte grüne Samtsofa steht übrigens eigentlich bei speaker-search im Raum neben der Sprecherkabine vor einer zwecks Schallschutz mit Stoff bezogenen Wand. Dort sitze ich hoffentlich bald wieder und spitze die Ohren, wenn ich beim Einsprechen von Audiodeskriptionen wie natürlich auch bei der von „For Sama“ die Sprachregie führe. Einen Vorteil hat die Online-Preisverleihung, man kann sie sich, natürlich mit unserem Video, jederzeit und immer wieder anschauen: Aber live bleibt doch live! Hoffentlich können wir den nächsten Deutschen Hörfilmpreis wieder in der realen Welt feiern und von Angesicht zu Angesicht anstoßen, so daß die Gläser auch klingen!

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Die Blindgängerin in der Haltung der Skulptur "Die Lauschende". Vor einem blauen Himmel hält sie die rechte Hand vor Augen und Stirn, die Linke legt sie lauschend hinter das Ohr. In der linken Hand hält sie einen Zweig, auf dem ein kleiner bunter Vogel sitzt.

Dreimal dabei!

Endlich geschafft, Winter adé! Der Frühling, meine Lieblingsjahreszeit, ist im Anmarsch und ich werde mich an dem Gezwitscher der Vögel gar nicht satt hören können. Auch „Die Lauschende“ hat wie jedes Jahr um diese Zeit, wenn auch aus einem anderen Grund, schon die Ohren gespitzt. Vor allem aber ist sie gespannt, wer sie am 20. März bei der Verleihung des Deutschen Hörfilmpreises als Trophäe für die herausragendsten Hörfilm-Produktionen aus Kino und TV nach Hause tragen wird! Die von Kinoblindgänger gGmbH eingereichten Hörfilme „Mein Leben als Zucchini“ und „Django – Ein Leben für die Musik“ sind leider nicht unter den Nominierungen. Aber bei drei von den insgesamt 16 nominierten Hörfilm-Produktionen habe ich mitgearbeitet! Ich verrate fairnesshalber nur so viel: Es sind zwei Dokumentarfilme und ein Spielfilm, und alle drei sind im Kino gelaufen! Denn jetzt sind für den Publikumspreis auch eure unvoreingenommenen Ohren gefragt! Bis zum 14. März ist noch Zeit, sich unter den alphabetisch aufgelisteten Hörfilmen mit Hilfe einer jeweiligen Hörprobe für den besten zu entscheiden! Und hier geht‘s zur Abstimmung: Deutscher Hörfilmpreis 2018/ Publikumspreis Zum zweiten Mal beim Deutschen Hörfilmpreis dabei ist übrigens Steven Gätjen! Er wird die Galaveranstaltung im Berliner „Kino International“ bestimmt genauso frisch und charmant moderieren wie schon im letzten Jahr. Und zum 16. Mal dabei ist „Die Lauschende“. Die Skulptur des blinden Künstlers Dario Malkowski ist ein rund drei kg schweres Bronzerelief, das ein Frauengesicht zeigt. “Die eine Hand liegt hinter dem Ohr, um das Hören deutlich zu machen, die andere Hand bedeckt gedankenvoll die Augen”, beschreibt der Künstler selbst die Darstellung. Zu guter Letzt braucht es für einen Preis aber immer einen Initiator, und das war im Jahr 2002 der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e.V., zugleich der Veranstalter des Ganzen!

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