Zwei DVDs: Links des Films "Welcome to Norway", rechts von "Willkommen bei den Hartmanns". In der Mitte eine Pistole mit Filterzigarette im Lauf auf einem leeren Aschenbecher.

Willkommen und Welcome im Handel!

Der Mörder ist immer der Raucher… …und der schlägt zwar nicht immer erbarmungslos zu, führt aber selten was Gutes im Schilde! Greift in einem Film, ob Kino oder TV, nur eine einzige Person zum Glimmstengel, dann spielt diese fast nie die Rolle eines Sympathieträgers. So verhält es sich auch in den beiden Kinofilmen „Willkommen bei den Hartmanns“ und „Welcome to Norway“ Beide kann man sich jetzt per DVD auch auf dem heimatlichen Sofa zu Gemüte führen. In „Welcome to Norway“ übernimmt der aus Libyen geflüchtete mürrische Zoran den rauchenden Part. Er sabotiert die Stromversorgung der mehr schlecht als recht ausgestatteten Flüchtlingsunterkunft in der norwegischen Provinz. Schlagartig sitzen der verhaßte Betreiber, den er als „Scheiß-Wikinger“ beschimpft, dessen Familie und alle Bewohner der Unterkunft im Dunkeln und frieren. Nach einem einschneidenden Ereignis aber überdenkt er seine destruktive Haltung. Als gelernter Ingenieur behebt er den Schaden und sorgt für eine stabile Stromversorgung. Bei den Hartmanns, die gerade den sympathischen Diallo aus Nigeria in ihrem wunderschönen Haus herzlich willkommen heißen, ist es die Nachbarin, die raucht. Mit einer Zigarette in der Hand steht sie auf ihrem Balkon und keift ausländerfeindliche Parolen herüber. Zum Schluß schließt sie sich sogar einer Pegida-ähnlichen Versammlung vor der Villa der Hartmanns an. Aber sowohl in der norwegischen Provinz als auch bei den Hartmanns gibt es auch unter Nichtrauchern reichlich Idioten und weitaus schlimmere Übeltäter. Einen Eindruck, wie unterschiedlich die Regisseure Rune Denstad Langlo und Simon Verhoeven an dasselbe hochaktuelle Thema herangingen, vermitteln schon die Trailer. Der Link nach Norwegen: Trailer „Welcome to Norway“ Der Link zu den Hartmanns: Trailer „Willkommen bei den Hartmanns“ Aber gemeinsam haben die zwei Filme sehr gut gemachte Audiodeskriptionen! Und diese sind nicht im Nichts verraucht, wie es sonst leider noch oft der Fall ist, sondern waren im Kino über die App Greta und Starks erlebbar! Ohne hätte mir z. B. das wichtige Detail, wer raucht, im geruchsneutralen Kinosaal nicht auffallen können. Die Texte der Audiodeskriptionen stammen übrigens aus der Feder derselben Autorin, Inga Henkel. Für „Willkommen bei den Hartmanns“ war sie im Auftrag der Eurotape Media Services GmbH und bei „Welcome to Norway“ für die Kinoblindgänger gGmbH aktiv. Wer den ein oder anderen oder gar beide Filme im letzten Herbst im Kino verpaßt hat, kann das jetzt nachholen und dabei auch rauchen! Und auf beiden DVDs wurde auch die Audiodeskription plaziert. Zusammengefaßt ist mit der deutschen Filmproduktion „Willkommen bei den Hartmanns“ und dem norwegischen Film „Welcome to Norway“ barrierefreie Vielfalt gelungen, weiter so!

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