…kommt aus Schwedisch Lappland in Norrland, dem nördlichsten Teil Schwedens, und am
05. April
in die deutschen und österreichischen Kinos!
Elle Marja, ganz wunderbar gespielt von Lene Cecilia Sparrok, hat das Team der Kinoblindgänger gGmbH sofort begeistert und in ihren Bann gezogen. Das war die Gelegenheit, einmal einen Film mit einer starken Frauenfigur als Projekt zu wählen!
Deshalb wird „Das Mädchen“ auch von der Marie begleitet.
Das heißt, es gibt eine Audiodeskription und erweiterte Untertitel, finanziert und produziert von der Kinoblindgänger gemeinnützige GmbH!
Einfach großartig ist, daß auch in Österreich alle Kinobegeisterten barrierefrei bei „Das Mädchen aus dem Norden“ auf ihre Kosten kommen.
Die barrierefreie Fassung ist nämlich für beide Länder auf der Greta und Starks App zum Download bereitgestellt!!!
Obwohl es so weit in nördliche Gefilde geht, mußte sich Marie, das Maskottchen von Kinoblindgänger gGmbH, nicht warm anziehen.
Der Schnee ist längst geschmolzen, die saftig grünen Bergwiesen blühen und die Rentierkälber werden gerade markiert.
Dieses Ritual vollziehen die Rentierzüchter bis heute immer nach Mittsommer in den Monaten Juni und Juli.
Aber darum geht es in der Geschichte, die hauptsächlich im Schweden der 30er Jahre spielt, nur am Rande, oder vielleicht doch nicht nur?
Sehr behutsam und getragen von stimmungsvoller Musik gelingt der Regisseurin Amanda Kernell nach den ersten Filmminuten ein Zeitsprung in die Vergangenheit. Und schon sitzen wir mit der 14-jährigen Elle Marja auf einer Wiese.
Sie wird sich in Kürze nach einem knappen Abschied von ihrer Mutter und einem herzlichen von ihren Großeltern auf den Weg in ein Internat machen, gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester.
Die fünfköpfige Familie gehört zu dem Volk der Samen, der Urbevölkerung Skandinaviens.
Die Sami, wie sie sich selbst nennen, wurden bis in die 1970er Jahre noch als Lappen bezeichnet. Sie verstehen sich als ein eigenständiges Volk und haben bis heute eigene soziale, wirtschaftliche und politische Einrichtungen und kulturelle Traditionen beibehalten.
Elle Marjas Familie züchtet Rentiere und lebt einsam in einer Kote in den Bergen.
Jede Arbeitskraft zählt. Es wird erwartet, daß Elle Marja nach dem Aufenthalt in der Internatsschule eigens für Kinder von samischen Eltern schnellstmöglich zurückkehrt.
Aber zunächst gibt es einen Hörschnipsel zur ersten Etappe des Schulwegs der beiden Schwestern:
Hörschnipsel 1
Hier sprechen die Mädchen noch samisch miteinander und Elle Marja singt einen Joik, um ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester das Heimweh zu vertreiben.
Das Joiken ist ein Spontangesang, mit dem Stimmungen und emotionale Situationen ausgedrückt werden. Mit dem Samisprechen und dem Joiken ist in der Schule allerdings unverzüglich Schluß!
Es darf nur schwedisch gesprochen und gesungen werden.
Elle Marja scheint als einzige der Schüler Gefallen daran zu finden. Sie ist die Klassenbeste und kann ihren Wissensdurst kaum stillen. Sie bewundert ihre Lehrerin und sucht deren Nähe.
Dazu Hörschnipsel 2
Aber nach diskriminierenden Anfeindungen einiger Jungs aus dem Dorf und erniedrigenden rassenbiologischen Untersuchungen an der Schule beschließt sie, ihren eigenen sehr eigenwilligen Weg zu gehen, allen Widerständen zum Trotz.
Dazu Hörschnipsel 3
So behutsam wie beim Zeitsprung am Beginn des Filmes erzählt Amanda Kernell auch die ganze Geschichte des Mädchens. Und als Tochter eines Samen weiß sie, wovon sie spricht!
In Elle Marjas Gesicht läßt sich wie in einem offenen Buch lesen, was sie gerade fühlt. Ob sie begeistert, wütend, erstaunt, ernst oder freudig erregt ist, das Hörfilmbeschreiber-Team hat ihre jeweiligen Gefühlslagen möglichst genau beschrieben.
Das gilt auch für die wunderschönen Landschaftsbilder, hier ist eine Hörfilmbeschreibung also unverzichtbar!
Der Text der Audiodeskription stammt von der Autorin Inga Henkel und mir. Lena Hoffmann machte die Redaktion und Susanne Hauf sprach das Ergebnis mit ihrer schönen ruhigen Stimme ein.
Genauso sanft wie in die Vergangenheit holt uns Amanda Kernell am Schluß wieder in die Gegenwart zurück!
Und auch ich komme zum Ende, aber nicht ohne auf den Filmtrailer zu verweisen, den die Kinoblindgänger gGmbH ebenfalls barrierefrei gemacht hat!
Den Trailer, noch mehr Details zum Film, und wie ihr die Projekte unterstützen könnt, findet ihr unter
http://www.kinoblindgaenger.com/projekte/das-maedchen-aus-dem-norden/