Blog Blindgaengerin

Autorenname: Lena Hoffmann

Eine Balalaika mit nur zwei Saiten

Die Sache hat jetzt zwei Seiten!

So ergeht es gerade auch dem Instrument auf dem Foto. Allerdings ist der Balalaika eine Saite abhanden gekommen. Mit nur zwei statt drei Saiten ist es unmöglich, ihr die melancholischen Melodien zu entlocken, die für die traditionellen russischen Volksweisen so typisch sind. Was der Balalaika fehlt, hat unsere Sache gerade dazubekommen: Wir haben für die Kinoblindgänger gemeinnützige GmbH eine neue Seite aufgezogen! Der Blog der Blindgängerin wurde mit der Zeit zu unübersichtlich und jetzt ist die Kinoblindgänger gGmbH dort nicht mehr eine Kategorie, sondern sie hat eine eigene Seite. Der Auszug war die Gelegenheit, auch den Blog ein bisschen umzugestalten und einmal aufzuräumen. Die einleitenden Texte sind neu geschrieben und die Blogbeiträge unter „Meine Themen“ in sechs Kategorien geordnet. Die Kinoblindgänger-Seite hat ein modernes, an die Blindgängerin angelehntes Design bekommen. Dort stellen wir uns, mit wem wir wie arbeiten und unsere Projekte kurz und knackig vor. Der Blog und die neue Seite sind eng miteinander verbunden und tauschen sich regelmäßig miteinander aus, wie bei guten Nachbarn! Wie die neu aufgezogene Saite auf einem Zupfinstrument regelmäßig nachjustiert werden muß, bis sie die Stimmung hält, sind auch wir dabei, unsere neue Seite immer wieder zu überprüfen und kleine Korrekturen vorzunehmen. Auch wenn ich die vielen Fotos auf der neuen Seite natürlich leider nicht erkennen kann, möchte ich mich bei Andi Weiland für seine Geduld bei dem mehrstündigen Fototermin im Wolf Kino und im Tonstudio speaker-search, unter anderem mit der wunderbaren Sprecherin Nadja Schulz-Berlinghoff, ganz herzlich bedanken! In beiden Locations durften wir uns frei bewegen und ganz in Ruhe loslegen, dafür auch noch einmal vielen, vielen Dank! Aber den Löwenanteil an der Sache mit den zwei Seiten hat Lena Hoffmann bewältigt, und so viel kann ich ihr gar nicht danken, wie ich wollte!!! Zwei Monate harter Arbeit liegen hinter uns. Das ist auch der Grund für die spärlichen Blogbeiträge in letzter Zeit! Das Ergebnis findet sich hier: www.kinoblindgaenger.com   Es gibt noch jemanden, der zeitgleich mit einer neu aufgezogenen Seite an den Start geht! Die Aktion Mensch startete am 12. Juni ihre neue Kampagne zum Thema „Gemeinsamkeiten” (#wirgemeinsam). Dabei geht es um Gemeinsamkeiten von Menschen mit und ohne Behinderung, in Beruf oder Freizeit. Diese Gemeinsamkeiten sind oft schwer zu erraten, aber genau das haben mehrere Rateteams versucht. Die Filmlöwin und die Blindgängerin durften dabei sein, natürlich gemeinsam. Bei YouTube gibt es dazu zwei Videos. Die Raterunde https://www.youtube.com/watch?v=ddLOgaUd8T0   Filmlöwin und Blindgängerin stellen sich vor Auf der Webseite der Aktion Mensch ist alles über die diesjährige Kampagne zu erfahren. Dort sind neben „unserem“ auch die Videos zu zwei weiteren Gemeinsamkeiten zu sehen, die herauszufinden sind. Beim Zuschauen kann jeder für sich mit raten. Mit diesen Hinweisen belasse ich es für heute und sorge jetzt dafür, daß auch die Balalaika zu einer neuen Saite kommt!

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Filmstill aus “Ein Tag wie kein anderer“: Zwei Männer sitzen sich in Korbstühlen gegenüber. Konzentriert schauen sie sich an. Die Handflächen der beiden liegen aufeinander. Dem Jüngeren klemmt ein Joint zwischen den Lippen.

Ein Tag wie kein anderer

Das ist keine Reise nach Jerusalem, auch wenn dieser Film dort schon war, um beim Jerusalem Film Festival gleich fünf Preise abzuräumen. Aber es geht nach Israel, in eine andere Stadt, die im Gegensatz zu Jerusalem am Meer liegt, und Stühle gibt es dort auch mehr als genug. Ab dem 11. Mai ist in den Kinos jeder Tag „Ein Tag wie kein anderer“ Und der ist dank Kinoblindgänger gemeinnützige GmbH barrierefrei!!! Die Audiodeskription und die erweiterten Untertitel für den Film aus Israel waren rechtzeitig zur Premierentour ab dem 08. Mai bei der App Greta und Starks zum Download bereitgestellt. Auf den ersten Blick hatten wir drei vom Hörfilmbeschreiber-Team, Inga Henkel, Lena Hoffmann und ich, ein bißchen unterschätzt, was beim Arbeiten an der Audiodeskription dann auf uns zukam. Der junge israelische Regisseur erzählt seine Filmgeschichte mit viel Ruhe und sehr behutsam. Er verzichtet auf hektische Ortswechsel. Ohne verwirrende Zeitsprünge oder Rückblenden verstreicht ein Tag Stunde für Stunde wie im Leben. Seinen wenigen, aber um so charismatischeren Filmfiguren läßt er viel Zeit bei all dem, was sie miteinander oder für sich alleine tun oder nicht tun. Eigentlich ideale Voraussetzungen, möglichst viel und genau von der Szenerie zu beschreiben, dachten wir! Aber die Tücke steckte im Detail beziehungsweise in wahnsinnig vielen und doch immer bedeutsamen Feinheiten. Der Mensch ist oft vorschnell versucht zu behaupten, daß ein Tag der schönste, anstrengendste, glücklichste, komischste, chaotischste, überraschendste, traurigste, lustigste, absurdeste oder schrecklichste in seinem Leben gewesen sei. Mit diesen Superlativen sollte man sehr vorsichtig sein, denn man weiß ja nie, was noch kommt, und das ist auch gut so! Wenn der Film einsetzt, haben Vicky und Eyal den traurigsten Tag in ihrem Leben bereits hinter sich. Und auch der siebte und letzte Tag der Schiv’a, eines jüdischen Trauerrituals, neigt sich gerade dem Ende zu. Das Begräbnis ihres gerade einmal 25 Jahre jungen Sohnes liegt eine Woche zurück. Nun ist die Zeit der Trauer vorbei und die letzten Verwandten und Freunde sind gerade dabei, sich von Vicky und Eyal zu verabschieden. Jetzt kehrt Ruhe ein und die beiden sind jedenfalls für kurze Zeit alleine. Ein Tag wie kein anderer mit einer Prise von allen der oben aufgezählten Superlative beginnt und entläßt den Kinobesucher am Ende dank des feinen jüdischen Humors mit einem lächelnden Auge! Abgerundet wird der Tag von einer genialen Filmmusik, die mal melancholisch, zwischendurch auch etwas trotzig und rhythmisch fetzig, aber nie überfrachtet ist. Aber besser als Worte vermitteln die beiden folgenden Hörschnipsel aus der Audiodeskription einen ersten Eindruck von der besonderen Stimmung dieses Films und wie wunderbar die Stimme der Sprecherin Ann Vielhaben das Filmgeschehen begleitet. Die Aufnahme entstand bei speaker-search genau während des alljährlich stattfindenden Girls’Day und so war dieser Tag für alle Beteiligten bestimmt kein Tag wie jeder andere! “Hörschnipsel” 1 https://www.blindgaengerin.com/wp-content/uploads/2017/05/Ein-Tag-Schnipsel1.mp3 “Hörschnipsel” 2 https://www.blindgaengerin.com/wp-content/uploads/2017/05/Ein-Tag-Schnipsel2.mp3

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