Blog Blindgaengerin

Kino für die Ohren: Wie funktioniert’s?

Die Blindgängerin auf dem Beifahrersitz eines PKW, der Fahrersitz ist leer. Sie spricht in ein Mikrophon, das sie in der Hand hält. Das Display des Navigationsgerätes im Armaturenbrett zeigt einen Pfeil geradeaus. Davor steht ein weißer Spielzeugroboter mit einem roten Megaphon in der Hand. Er weist mit einem Arm nach rechts.

Wer da so spricht

„Demnächst rechts abbiegen“,kündigt die sachlich freundliche Stimme aus den Lautsprecherboxen an. „Dann quatsch nicht, sondern mach einfach, wenn’s soweit ist“,liegt mir dann manchmal auf der Zunge. Ob ich wohl jemals in einem selbstfahrenden Auto sitzen werde? Eine verlockende Vorstellung!Aber ich will nicht ungerecht sein. Die Navi-Tante, wie wir sie nennen, ersparte uns schon einige Megastaus. Sie hat viele Jahre auf dem Buckel und Straßen- und Städtenamen kommen ihr nicht über die Lippen. Dafür kann sie Prosodie. Intonation (Tonhöhe), Satzmelodie und Rhythmus sind nur drei Eigenschaften der Sprache, die unter den sprachwissenschaftlichen Begriff Prosodie fallen. Die meist kurzen Sätze spricht die Navi-Tante flüssig und in einem angenehmen Tempo. Am liebsten höre ich von ihr: „Sie haben Ihr Ziel erreicht!“Wie in der deutschen Sprache üblich, senkt sie die Stimme am Ende einer Redeeinheit, so bei „…abbiegen“ und geht nach oben, wenn sie ruft: „Jetzt rechts!“, um Action zu signalisieren. „Bonjour“ dröhnt es jeden Morgen aufmunternd und etwas blechern aus meiner französisch sprechenden Waage, sobald ich einen Fuß auf sie setze. Kaum steht der zweite daneben, bekomme ich mit einwandfreiem Accent bis auf 100 Gramm genau das Resultat vorgerechnet. Das „Bonjour“ muß sie aber noch üben. Beim „bon“ geht sie mit der Stimme nach oben und dann beim „jour“ nach unten. Umgekehrt wäre es richtig. Um auch Rechner und Handy französisch parlieren zu lassen, bin ich in meiner Lieblingsfremdsprache nicht fit genug.Aus dem Laptop tönt die männliche Standard-Stimme des Screenreaders Jaws. Das Voice Over beim iPhone spricht eine Frauenstimme. Beide pausieren je nach Satzzeichen und verändern den Tonfall leicht. Außerdem haben sie dieselben Sprechfehler: Ich bekomme zum Beispiel bei der Bundesministerin Frau Kloeckner statt ö ein o-e zu hören. Dafür machen sie aus dem e-i bei geimpft ein ei. Das überschmunzel ich dann einfach!Aber sie können auch mitdenken und erkennen aus dem Zusammenhang, ob „umfahren“ im Sinn von jemanden umfahren oder etwas umfahren, um ihm auszuweichen, gemeint ist, und betonen dementsprechend das „um“ oder das „fahren“.Es klingt zwar monoton, wenn sie mir die Texte herunterrattern. Meine recht hoch eingestellte Vorlesegeschwindigkeit würde aber auch die schönste menschliche Stimme verhunzen. Stimme hin oder her, ohne eine spezielle Software käme aus keinem der vier Geräte auch nur ein Muckser!Diese als Sprachausgabe, Sprachsynthese oder Text-to-Speach-System bezeichnete Technik setzt die auf den Displays zu sehenden Texte in gesprochene Sprache um. Eine grandiose Innovation vor allem für Sehbehinderte, die wie ich die Blindenschrift nie gelernt haben! Und woher kommen die von den Sprachausgaben benötigten Stimmen?Dazu folgendes Zitat aus dem World Wide Web:„Grundlage ist ein Sprecher, der entweder vollsynthetisch – also künstlich – generiert ist, oder es handelt sich um Tonaufzeichnungen einer echten Person, die Soundschnipsel in einem Tonstudio eingesprochen hat.“ Letztere Variante könnte bei unserem Navi zum Einsatz gekommen sein. Die gefällige Stimme klingt natürlich und der Wortschatz ist doch sehr begrenzt.Dagegen flirren täglich neue nicht enden wollende Textfluten inklusive meinem Geschreibsel über meinen Bildschirm und mein Handydisplay. Dieses Pensum kann nur von künstlich generierten Stimmen bewältigt werden. Ob an deren Entwicklung irgendwann auch die von Menschen beteiligt waren? Wäre jedenfalls denkbar. Ganz klar, ich möchte meine synthetischen Vorlese-Assistenten nicht mehr missen. Ohne sie wäre ich arbeitsunfähig und völlig aufgeschmissen!Um so mehr genieße ich beim feierabendlichen Filmeschauen, einer Audiodeskription (AD) vorgetragen von echten Sprecherinnen und Sprechern zu lauschen, die ihre Stimmen beherrschen wie Profimusiker ihre Instrumente und gekonnt damit spielen.Also Dynamik, Dramatik und Emotionen dem Film entsprechend fein dosieren. Und wenn es in einer kurzen Dialogpause schnell gehen muß, klingen sie trotzdem ruhig und unaufgeregt. Die Stimme im wissenschaftlichen Sinn ist übrigens Schall. Durch die Stimmlippen im Kehlkopf erzeugt, wird er von Mund, Rachen und Nasenhöhlen modelliert.Es liegt auf der Hand, daß sich die kleinste Veränderung der Mimik auf diesen sensiblen Prozeß und damit auf den Klang der Stimme auswirkt. Das geschieht zum Beispiel, wenn die Sprecherinnen und Sprecher im Tonstudio die Filmbilder sehen und ihre Mundwinkel, ob sie wollen oder nicht, nach oben oder unten gehen und sich die Augen vor Entsetzen weiten. Lassen sie, anders als beim möglichst neutralen Nachrichtenlesen, diese Emotionen beim Sprechen zu, ist das Ergebnis eine AD, die auf ganz natürliche Weise die Atmosphäre des jeweiligen Films transportiert. Ist einmal zu viel oder zu wenig Gefühl in der Stimme, sollte ein Wort anders betont oder ein Satz in einem anderen Rhythmus gesprochen werden, liegt es bei der Sprachregie, korrigierend einzugreifen. Dieser Arbeitsschritt im Tonstudio entfällt, wenn ein Text-to-Speach-System verwendet wird.Das spart Zeit und Geld.In beiden Fällen am aufwendigsten ist allerdings der vorausgehende Schritt, die Erstellung des Skripts von einem dreiköpfigen geschulten AD-Team. Denn auch die synthetischen Stimmen müssen ja schließlich wissen, was sie zu sprechen haben.Und auch den letzten Schritt, den finalen Mix, müssen beide gehen. Bei der Abmischung wird die Tonspur mit der analogen oder synthetischen Stimme mit der Tonspur des Films zusammengefügt. Nicht zu vergessen ist, daß es auch die synthetischen Stimmen nicht umsonst gibt. Die nötige Software muß angeschafft und gewartet werden. Und wie hören sich synthetische Stimmen nun an?Für mich nach einigen Hörproben mal leicht heiser, mal wie ein bißchen angestrengt, den richtigen Ton zu treffen, was dann nicht immer gelingt. Ein witziges Beispiel: “Mit erhobenen ‘Pißtolen”! Oder ich hatte ein gleichbleibend freundliches Dauerlächeln im Ohr. Und sehr chaotisch wird es, wenn neben der AD fremdsprachige Dialoge übersprochen werden. Aber synthetische Stimmen haben bei ADs grundsätzlich einen schweren Stand. Sie geben sich mit den echten im ständigen Wechsel die Klinke in die Hand, so daß der Unterschied besonders auffällt.Die Qualität hat sich in den letzten Jahren zwar deutlich verbessert. Aber um eine die wechselnden Stimmungen eines Films begleitende AD hinzubekommen, müssen sie noch mächtig viel üben!Deshalb werden sie bei Spielfilmen, ob Drama, Komödie, Liebesfilm oder Thriller, und Dokumentarfilmen nicht eingesetzt und es fehlt auch an der Akzeptanz der Zielgruppe. Auch mein Herz schlägt für die menschliche Stimme in all ihren wunderbaren Nuancen! Wo ich mir dafür synthetische Stimmen vorstellen kann? Sehr gut vor allem bei Erklärfilmen, in denen sachliche Inhalte vermittelt werden. Ebenso bei Reportagen über tagesaktuelle Themen, an denen – das liegt in der Natur der Sache –

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Die Marie ist ein etwa zwölfjähriges Mädchen, gezeichnet wie eine Comicfigur. Sie trägt ein sonnig gelbes Shirt, hellblaue Jeans und Turnschuhe. Ihre roten Haare hat sie zu einem Pferdeschwanz gebunden. Mit ihren großen blauen Augen schaut sie lachend auf das Smartphone in ihrer rechten Hand. Kopfhörer hängen ihr einsatzbereit um den Hals. Mit der linken Hand zeigt sie Daumen hoch. Marie sitzt auf einem schwarzen Filmstreifen und läßt die Beine baumeln.

Hoppla, jetzt kommt die Marie!

Manchmal verschwinden Personen auf Nimmerwiedersehen in der Versenkung, ganz plötzlich. Manchmal ist das schade. Oft auch nicht. Aber es erscheinen auch neue auf der Bildfläche, genauso unvermittelt, sie ploppen förmlich auf: Hier ist die Marie!!! Die Marie ist das Maskottchen der Kinoblindgänger gemeinnützige GmbH. Schon bei vier Filmprojekten war sie dort aktiv, wenn auch zunächst im Verborgenen. Und was genau war und ist dort ihre Aufgabe? Die Marie macht’s möglich, daß Kinobegeisterte mit einer Seh- oder Hörbeeinträchtigung bei internationalen Arthousefilmen voll auf ihre Kosten kommen. Ja, sie schafft das! Aber nur, nachdem das Team der Kinoblindgänger gGmbH für einen Film die Audiodeskription und die erweiterten Untertitel, also die sogenannte „barrierefreie Fassung“ produziert hat. Dieser in der Filmbranche und den gesetzlichen Regelungen gebräuchliche Begriff klingt doch recht technisch und uncharmant. So hat sich das Team von Kinoblindgänger die Marie als namentliche Stellvertreterin ausgedacht! Aber niemand möchte auf Dauer nur im Verborgenen wirken. Deshalb hat der Zeichner Georg Zitzmann die Marie jetzt aus der Versenkung geholt und ihr nach den Vorstellungen von Kinoblindgänger nicht nur ein Gesicht gegeben! Damit sie nicht wie bestellt und nicht abgeholt im virtuellen Raum herumstehen muß, hat er sie auf einen Filmstreifen gesetzt. Da läßt Marie ganz entspannt die Beine baumeln. Ihr Smartphone in der rechten Hand, liest sie mit ihren blauen Augen die Untertitel auf dem Display. Um die Audiodeskription hören zu können, hat sie Kopfhörer um den Hals. Mit der linken Hand zeigt sie: Daumen hoch, alles prima! Sie ist keine Pech- oder Goldmarie. Ihr dunkelrotes Haar trägt sie mit einem rosaroten Haarband locker zum Pferdeschwanz gebunden. Die ungefähr 12-jährige Marie hat etwas von einer frechen, kecken Göre. Mit ihrem lieben Gesicht und ihrem Lächeln hat sie bislang die Herzen aller, die sie kennengelernt haben, im Sturm erobert. Daß das Maskottchen der Kinoblindgänger ein junges Mädchen ist und keine Frau, kein Junge oder Mann, ist kein Zufall! Die „barrierefreie Fassung“ ist nun mal weiblich. Die Bezeichnung ist noch jung, man kennt sie erst seit einigen Jahren. Seit wann genau und wer sich diesen Begriff ausgedacht hat, war tatsächlich nicht herauszubekommen. Aus dem Alter der Marie lassen sich aber keine Rückschlüsse darauf ziehen, welche Art von Filmen die Kinoblindgänger gGmbH barrierefrei macht, das sieht man schon an den grundverschiedenen bisherigen Projekten. Die Marie ist offen für alle Genres! Und übrigens: Die Marie ist gekommen, um zu bleiben, hoppla!            

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Ein Hörspiel

Die Apps Greta und CinemaConnect flüstern den Kinoblindgängern die Audiodeskription im Kinosaal in die Ohren. Genau diese beiden Apps verbringen einen gemeinsamen Kinoabend und tauschen sich bei dieser Gelegenheit über ihren familiären Hintergrund und ihre unterschiedliche Arbeitsweise aus. Nach dem Kinoabend habe ich die beiden ins Tonstudio „speaker-search“ nach Berlin geschickt und ihnen zwei tolle Stimmen ausgesucht. Viel Spaß beim Lauschen!

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Von App zu App!

Die Apps Greta und CinemaConnect haben dieselbe Bestimmung: Sie flüstern den Kinoblindgängern im Kinosaal über Kopfhörer an Phones smart die Bildbeschreibung des jeweiligen Films ins Ohr. Das tun die beiden bereits unterschiedlich lange und jede für sich auf ihre ganz spezielle Art und Weise. Mal hören, was sich die zwei sich in ihrem, wie ich finde, längst überfälligem Tête-à-Tête so zu sagen haben! Greta: Tach, CinemaConnect! CinemaConnect: Moin, Greta! Greta: Vor einigen Tagen bist du direkt neben mir ganz smart auf dem Bildschirm des Phones der Blindgängerin aufgeschlagen. Wie wär’s, wenn wir mal so von Nachbarin zu Nachbar und App zu App eine Runde plaudern und uns über uns und unsere Erfahrungen austauschen? CC: Du sprichst mir aus der Seele. Ich habe auch schon damit geliebäugelt, bei dir anzuklopfen, wollte nur nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Im App Store und Google Play umkreisen wir uns ja schon seit einiger Zeit, aber für ein gepflegtes Gespräch ist es da einfach zu ungemütlich. Mich kann man von dort übrigens kostenlos herunterladen! Greta: Mich auch. Jetzt erzähl aber doch mal von dir, seit wann gibt es dich und wie tickst du eigentlich? Daß du aus dem hohen Norden kommst, ist ja schwer zu überhören. CC: Jau, ich komme aus dem auch in Hamburg ansässigen Hause Sennheiser, dem Spezialisten für Kopfhörer- und Mikrophontechnik. Aber du bist ja schon länger in Aktion, ich glaube seit fast zwei Jahren, und deshalb mach du man den Anfang. Greta: Also gut. Ick komme aus Berlin und hatte meine Premiere im Dezember 2013 in einem Kino in den Hackeschen Höfen, und zwar mit der Hörfilmbeschreibung für den Film „Imagine“. Ich war an dem Abend ganz schön nervös. Erstaunlich viele frischgebackene Kinoblindgänger saßen mit gezückten Smartphones in der Vorstellung. Zum Glück hat alles gut geklappt. Seitdem habe ich einige kosmetische Eingriffe über mich ergehen lassen, um up to date zu bleiben. Das wird sich in unserer schnellebigen Zeit wohl auch in Zukunft nicht vermeiden lassen. CC: Wem sagst du das, das gilt ja App-übergreifend. Aber wer hat dich eigentlich erfunden? Greta: Jedenfalls nicht die Schweizer. Ich bin die Erfindung von Seneit Debese und die geniale Idee kam ihr vor vier Jahren bei den Dreharbeiten für eine Reportage über Kidisti Weldemichael. Die damals 19-jährige Kidisti war mit 12 Jahren überraschend erblindet und erzählte mit ansteckender Lebensfreude davon, wie das ihr Leben völlig umgekrempelt hat. Und sie beschrieb ihre Träume und Erwartungen für die Zukunft. Einer dieser Träume war, bei den Paralympics in London eine Medaille zu erlaufen. CC: Das klingt nach einer spannenden und Mut machenden Geschichte! Wer war dieses Mädchen? Greta: Kidisti kam ursprünglich aus Eritrea und lebte damals erst seit fünf Jahren in Halle. Im Netz findest du den Bericht unter dem Schlagwort „Kidi hat einen Traum“. Seneit hatte zuvor noch nie Kontakt mit jemandem, der nicht gucken kann, und ihr brannte die Frage unter den Nägeln, ob Kidisti auch ins Kino geht. Natürlich ging sie und sogar gerne mit ihren Freunden ins Kino, allerdings sei die fehlende Hörfilmbeschreibung eine Spaßbremse, du weißt ja! Von der lebensbejahenden Kidisti und dem damals erst so allmählich entstehenden Inklusionsgedanken inspiriert, wollte Seneit unbedingt einen Weg finden, die ja schon vorhandenen Hörfilmbeschreibungen nun auch in die Ohren der Kinoblindgänger im Kinosaal zu bekommen. Sie meint, das Kino sei ein Fenster zur Welt, und wenn die Menschheit schon seit 50 Jahren zum Mond fliegt, muß es doch eine Möglichkeit geben, daß wirklich alle gemeinsam durch dieses Fenster schauen können. Na ja, für einige muß eben einfach nur der Rolladen hochgezogen werden. CC: Das mit dem Fenster und dem Rolladen ist eine echt schöne Metapher, aber wie kommst du eigentlich auf den Begriff „Kinoblindgänger“? Greta: Der ist nicht auf meinen Mist gewachsen. Unsere Zielgruppe so zu nennen, war die Idee der Blindgängerin. CC: Da hat die Blindgängerin den Nagel wirklich auf den Kopf getroffen, jeder kann sich sofort vorstellen, wer gemeint ist. Greta: Stümmt, und ihre Seite bei Facebook heißt jenauso. Aber bevor ich vor Neugier platze, wer hat dich eigentlich aus dem Hut gezaubert? CC: Ein Geistesblitz! Greta: Donnerwetter! CC: Das kam danach. Erst einmal geistesblitzte es vor sechs Jahren in den Köpfen der Herren Andy Niemann von Sennheiser und Jörn Erkau von einer Firma für Besucherinformationssysteme. Greta: Wie bitte?! CC: Ja, du hast schon richtig gehört. In dem Wirtschaftsmagazin „Brand Eins“ kannst du in der Ausgabe vom August 2015 unter der Überschrift „Wie bitte?!“ alles in Ruhe nachlesen. So wie wir gerade schnacken, plauderten die beiden Herren bei einem Abendessen über die Schulung von Personal, das die Audioguides pflegen und an die Besucher ausgeben soll, zum Beispiel in einem Museum. Ausgelöst hatte den Geistesblitz das brandneue Smartphone von Herrn Erkau, der zwischen Hauptgang und Dessert seine neue Errungenschaft vorführte, mit all den darauf herumwuselnden Apps. Beim Anblick dieses Gewusels funkte es bei den Herren. Es entstand die Idee, die Besucher könnten statt eines Audioguides im gegenständlichen Sinne ihr Smartphone mit einer entsprechenden App nutzen. Greta: Das klingt pfiffig, aber was nutzt dit den Kinoblindgängern? CC: Gemach, gemach, in der Ruhe liegt die Kraft! Die beiden Herren waren von da an ein Team. Für meine Entwicklung, ich war mittlerweile immerhin schon einmal ein Projekt, wurde sogar eine Firma gegründet, die Sennheiser Streaming Technologies GmbH mit Sitz in Hamburg. Schnell wurde nämlich erkannt, daß der Geistesblitz nicht nur Museums- und Konferenzbesuchern nutzt, sondern auch Schwerhörigen den Theater- und Kinobesuch schmackhafter machen könnte. Ich komme nun mal aus der Branche für Mikrophon- und Kopfhörertechnik. Mensch Greta, du zappelst schon wieder so ungeduldig, gleich komme ich wieder auf die Kinoblindgänger zu sprechen. Aber vorher muß ich noch einmal ein büschen ausholen. Ich bin nämlich der jüngere Bruder von MobilConnect, der hat den Job, sich um alle möglichen Live-Events zu kümmern. Alles bei solchen Veranstaltungen in ein Mikrophon Gesprochene wird als Daten an die Connectstation übermittelt. Die ist eine etwa 50 cm breite Zauberbox, die irgendwie ein geschlossenes drahtloses Netzwerk aufbaut und das Palaver fließend wie ein Strom an beliebig viele Smartphones sendet, deshalb

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