Blog Blindgaengerin

Schön vorgelesen

Die Büste der goldenen Lola-Statue vor schwarzem Hintergrund. In weißer Schrift: Der Deutsche Filmpreis 2022

Schön vorgelesen: Die ausführliche Version des Minifilms „Deutscher Filmpreis 2022“

In 60 Sekunden so viel GROSSES Kino, und davon kann es ja eigentlich gar nicht genug geben! Nur war leider bei der Audiodeskription für den Minifilm des Deutschen Filmpreises 2022 absolut keine Zeit, auch nur einen der 31 Clips aus 16 GROSSARTIGEN Filmen zu beschreiben und alle Schauspielerinnen und Schauspieler zu nennen. Aus diesem Dilemma entstand die Idee für eine ausführliche Version des einminütigen Minifilms! Aber wozu eigentlich der Minifilm?Informieren, die Spannung erhöhen und Lust machen auf die Verleihung des Deutschen Filmpreises am 24. Juni, auch ausgestrahlt in der ARD!Mit geschickt aneinandergereihten Filmclips wird rasant und witzig eine Minigeschichte zum Thema Kino erzählt. Gleichzeitig werden möglichst viele der Filme präsentiert, die in den 18 Kategorien Chancen auf eine Lola haben. Wir wollten mit unserer detaillierten Beschreibung aller 31 Filmclips einfach allen 16 GROSSARTIGEN Filmen und allen auftauchenden Filmschaffenden gerecht werden!Den Text schrieb Ralf Krämer, ich habe drüber geschaut und Nadja Schulz-Berlinghoff hat das Ergebnis schön vorgelesen.Darüber freute sich auch Blindgängerins seit längerem stiefmütterlich behandelte Kategorie „Schön vorgelesen“! Hier ist der Text zu hören: Aber nichtsdestotrotz sollte die barrierefreie Fassung des Minifilms, produziert und gesponsert von der Kinoblindgänger gGmbH, unbedingt angehört und angeschaut werden! Übrigens: Dieser Link funktioniert aus lizenzrechtlichen Gründen nur bis zum 31. Juli 2022, die ausführliche Version aber bleibt!Viel Spaß mit den beiden und beim Rätseln, aus welchen Filmen die 31 Clips stammen!

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Drei Männer schauen erstaunt bis entgeistert durch eine Türöffnung in den dahinter liegenden Raum. Links und rechts die beiden jungen Hauptdarsteller des Films "Eine schöne Bescherung", zwischen ihnen ein Weihnachtsmann.

Der dritte Mann (Weihnachts-)

Wann kommt er denn nun endlich, der Weihnachtsmann? Und plötzlich steht er, nein, stehen sie im Doppelpack in der guten Stube. Die allgemeine Verunsicherung bei den Erwachsenen und den verkleideten Herren ist groß. Daß sich die zwei Weihnachtsmänner unverhofft gegenüberstehen und durch ihre Masken entgeistert anstarren, ist nur eine von vielen Pannen aus der Serie: Was beim Fest der Liebe im Kreis der Familie schiefgehen kann, geht auch schief! Und was für „Eine schöne Bescherung“ war das vor einem Jahr ab dem 22. Dezember im Kino! Wer letztes Jahr keine Muße hatte, sich die warmherzige Komödie aus Schweden über eine warme Weihnacht anzuschauen, kann das jetzt gemütlich auf dem Sofa mit der DVD nachholen. Warm sind im Film übrigens nicht nur die für die Jahreszeit viel zu milden Temperaturen. Nicht eine einzige Schneeflocke! Verpackt ist die DVD barrierefrei mit der Weihnachts-Marie von Kinoblindgänger gemeinnützige GmbH. Also mit der Audiodeskription und den erweiterten Untertiteln! Wie viele andere gute Filme ist auch „Eine schöne Bescherung“ als DVD unter anderem über good!movies erhältlich! Dieses Label gründeten vor einigen Jahren zehn engagierte unabhängige Filmverleiher, um ihre anspruchsvollen guten Filme als DVD oder Online anzubieten. Ein Schmökern in dieser Filmauswahl lohnt sich in Anbetracht der Feiertage unbedingt! Aber da fehlt ja noch jemand! Nämlich der dritte Weihnachts-Mann, und der ist nicht zu sehen, aber zu hören! Andreas Sparberg mit seiner warmen, ruhigen und tiefen Stimme ist der Sprecher der Audiodeskription und beschert uns mit dem von ihm vorgetragenen Blogbeitrag zum Film vom letzten Jahr! Vielen Dank dafür! Bevor ich mit dem Link zum Audio eine wunderschöne und geruhsame Vor- und Weihnachtszeit wünsche, liegt mir noch etwas am Herzen! Das Team von Kinoblindgänger gGmbH hat schon einmal die Fühler in Richtung Kinostarts im nächsten Frühjahr ausgestreckt und einige hochinteressante potentielle Projekte entdeckt. Mehr kann ich noch nicht verraten, aber: Mit etwas volleren Taschen könnte die Marie noch viel mehr auf die Beine stellen. Und ja, das ist ein dezenter Wink mit dem Weihnachts-Zaunpfahl…! Möglichkeiten, für Marie zu spenden, finden sich auf der Seite der Kinoblindgänger gGmbH (siehe Link auf der Startseite). Und hier geht es zum Audio mit Andreas Sparberg: Lieben Dank! Schöne Feiertage wünsche nicht nur ich, sondern auch die Marie. Die Marie ist das Maskottchen der Kinoblindgänger gGmbH. Sie steht für die barrierefreie Fassung.  

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Vier Minuten Ann Vielhaben lauschen!

Wer die Wahl hat, hat die Qual! Diesen Spruch konnte ich noch nie leiden. Sich beim Wählen quälen, so ein Quatsch. Keine Wahl zu haben, ist viel schlimmer! Auch wenn’s manchmal schwerfällt, es ist doch ein Glücksfall, sich zwischen mehreren Möglichkeiten entscheiden zu können. Bei der Kinoblindgänger gemeinnützige GmbH war im letzten Januar zum vierten Mal Wahltag! Nach „Mein Leben als Zucchini“ galt es, das nächste Projekt anzugehen, also einen neuen Film unter den Kinostarts der kommenden Monate auszuwählen. Gewürfelt wird natürlich nicht bei dem Prozedere, aus der Filmflut genau den einen herauszupicken, der möglichst viele Besucher begeistern könnte. Dafür spricht zum Beispiel, wenn ein Film bereits in seinem Heimatland und auf nationalen wie internationalen Filmfestivals von Publikum und Filmkritikern gleichermaßen gefeiert wurde. Sehr oft trifft das bei Filmen zu, die humorvoll mit geistreichen Dialogen, Wortwitz und Situationskomik auch ernste Themen auf die Leinwand bringen. Ganz wichtig ist auch die Filmmusik, ob und wie sie das Filmgeschehen ergänzt und abrundet. Wie schon seine drei Vorgänger, erfüllte diese Kriterien „Ein Tag wie kein anderer“ Mit der Marie, wie die Kinoblindgänger gGmbH die barrierefreie Fassung nennt, startete dieser einzigartige Tag barrierefrei am 11. Mai in den Kinos! Und genauso barrierefrei ist er seit dem 21. September als DVD und Blu-ray erhältlich! Der sympathische israelische Regisseur Asaph Polonsky, den ich bei der Premiere im Berliner Kino „Filmkunst 66“ begrüßen durfte, erzählt seine Geschichte über einen ganzen Tag in nur 98 Minuten. In meinem Blogbeitrag zum Film schrieb ich unter anderem darüber, wie behutsam er das in so kurzer Zeit tut. Die Sprecherin der Audiodeskription war Ann Vielhaben. In zwei Hörschnipseln, die in den Blogbeitrag eingearbeitet sind, kann man sich anhören, wie wunderbar ihre Stimme das Filmgeschehen begleitet. Oder man bleibt hier, klickt auf den Link und läßt sich ungefähr vier Minuten lang einfach schön von ihr vorlesen. Ihr habt die Wahl! Oder macht einfach beides! Diese Wahl möglich gemacht und freundlich unterstützt haben Ann Vielhaben und das Tonstudio speaker-search, dafür ein großes Dankeschön!  

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Nadja Schulz-Berlinghoff im Tonstudio

Nadja Schulz-Berlinghoff und Zucchini!

Nicht mehr lange und die Blätter an den Bäumen beginnen, sich bunt zu färben. Dann wird es für alles, was in den Wäldern so kreucht und fleucht, mehr als ungemütlich. Die Jagdsaison ist eröffnet! Im letzten Herbst begab sogar ich mich zum ersten Mal auf die Jagd. Aber nicht in den Wäldern, sondern in Kinos während der Filmkunstmesse in Leipzig. Und ohne Flinte, um diese ins Korn zu werfen, sondern mit Popcorn, Cola und einer Filmliste bewaffnet. Auf dieser Liste hatten Lena und ich eine Vorauswahl aus den insgesamt 72 in Leipzig gezeigten Filmtiteln getroffen, die wir für ein neues Projekt der Kinoblindgänger gemeinnützige GmbH genauer ins Visier nehmen wollten. Schließlich hatten wir auch einen Treffer und erbeuteten: „Mein Leben als Zucchini“ Der Kinostart war schon im Februar. Jetzt ist dieser bezaubernde Animations- und Familienfilm als DVD und Blu-Ray erhältlich, natürlich mit Audiodeskription und erweiterten Untertiteln, beides von Kinoblindgänger gGmbH. Für mich war das ein guter Grund, Nadja Schulz-Berlinghoff, die auch die Audiodeskription einsprach, zu bitten, meinen Blogbeitrag über Zucchini vorzulesen. Das Ergebnis ist die dritte Audioversion in der Kategorie „Schön vorgelesen“ und dafür ein herzliches Dankeschön an Nadja und speaker-search! Übrigens wäre mir Zucchini beinahe durch die Lappen gegangen. Diese seit dem 18. Jahrhundert belegte Redensart entstammt übrigens auch der Jägersprache. Zweimal muß ich beim Durchforsten des gesamten Filmangebots wohl überlesen haben, daß die Filmmusik von Sophie Hunger stammt. Schon beim ersten Hören des Trailers – damals noch im Original – war es um mich geschehen. Und für die Audiodeskription hatte ich sofort Nadjas sanfte warme Stimme im Ohr. Jetzt steht wieder der Herbst vor der Tür und damit eine neue Jagdsaison in Leipzig bei der Filmkunstmesse. Mit viel Herzblut, aber sonst ganz unblutig. Horrido! Hier liest Nadja:      

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Andreas Sparberg vor einem professionellen Mikrophon

Den Anfang macht Andreas Sparberg!

Alles hat ein Ende, oder war da nicht mal was mit zweien? Und stimmt das überhaupt? Sicher ist, daß es kein Ende ohne einen Anfang gibt. Wer aber wann, was, wie und wo einmal angefangen hat, läßt sich rückblickend oft gar nicht mehr so genau sagen. Das soll hier auch wurscht sein! Denn jetzt und hier geht es nur um den Anfang, ein Ende ist nicht abzusehen… Ab sofort gibt es eine neue Kategorie! Sie heißt: „Schön vorgelesen“ Dort macht Andreas Sparberg als erster Vorleser mit seiner schönen und ganz schön tiefen Stimme den Anfang! Er liest: „Sie kann sich ein Bild machen“ von Christine Stöckel aus der taz vom 26.04.2017! Diesen Artikel im „Presseecho“ möchte mir meine Sprachsoftware verflixt noch mal einfach nicht vorlesen. Weil dieser Text nicht der einzige ist, der sich verweigert, und etwas schön vorgelesen zu bekommen, ja ein ganz besonderer Genuß ist, werden weitere Presseartikel und auch Blogbeiträge als Audioversion in dieser Kategorie folgen. Den Anfang machte aber eigentlich schon vor knapp zwei Jahren das inzwischen in Vergessenheit geratene Hörspiel über das erste Rendezvous der Apps Greta und CinemaConnect. Das hat gleich die Chance genutzt, sich unbemerkt in die neue Kategorie einzunisten, und da gehört es auch hin! Die schönen Stimmen darin gehören Nadja Schulz-Berlinghoff und Thomas Arnoldt. Ohne das Engagement des Tonstudios speaker-search und der Sprecherinnen und Sprecher wäre diese wunderbare neue Kategorie nicht möglich, dafür noch einmal herzlichen Dank! Nach dem Anfang geht es auch gleich weiter, Zucchini steht schon in den Startlöchern! Aber jetzt hat endlich Andreas Sparberg das Wort:        

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Von App zu App!

Die Apps Greta und CinemaConnect haben dieselbe Bestimmung: Sie flüstern den Kinoblindgängern im Kinosaal über Kopfhörer an Phones smart die Bildbeschreibung des jeweiligen Films ins Ohr. Das tun die beiden bereits unterschiedlich lange und jede für sich auf ihre ganz spezielle Art und Weise. Mal hören, was sich die zwei sich in ihrem, wie ich finde, längst überfälligem Tête-à-Tête so zu sagen haben! Greta: Tach, CinemaConnect! CinemaConnect: Moin, Greta! Greta: Vor einigen Tagen bist du direkt neben mir ganz smart auf dem Bildschirm des Phones der Blindgängerin aufgeschlagen. Wie wär’s, wenn wir mal so von Nachbarin zu Nachbar und App zu App eine Runde plaudern und uns über uns und unsere Erfahrungen austauschen? CC: Du sprichst mir aus der Seele. Ich habe auch schon damit geliebäugelt, bei dir anzuklopfen, wollte nur nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Im App Store und Google Play umkreisen wir uns ja schon seit einiger Zeit, aber für ein gepflegtes Gespräch ist es da einfach zu ungemütlich. Mich kann man von dort übrigens kostenlos herunterladen! Greta: Mich auch. Jetzt erzähl aber doch mal von dir, seit wann gibt es dich und wie tickst du eigentlich? Daß du aus dem hohen Norden kommst, ist ja schwer zu überhören. CC: Jau, ich komme aus dem auch in Hamburg ansässigen Hause Sennheiser, dem Spezialisten für Kopfhörer- und Mikrophontechnik. Aber du bist ja schon länger in Aktion, ich glaube seit fast zwei Jahren, und deshalb mach du man den Anfang. Greta: Also gut. Ick komme aus Berlin und hatte meine Premiere im Dezember 2013 in einem Kino in den Hackeschen Höfen, und zwar mit der Hörfilmbeschreibung für den Film „Imagine“. Ich war an dem Abend ganz schön nervös. Erstaunlich viele frischgebackene Kinoblindgänger saßen mit gezückten Smartphones in der Vorstellung. Zum Glück hat alles gut geklappt. Seitdem habe ich einige kosmetische Eingriffe über mich ergehen lassen, um up to date zu bleiben. Das wird sich in unserer schnellebigen Zeit wohl auch in Zukunft nicht vermeiden lassen. CC: Wem sagst du das, das gilt ja App-übergreifend. Aber wer hat dich eigentlich erfunden? Greta: Jedenfalls nicht die Schweizer. Ich bin die Erfindung von Seneit Debese und die geniale Idee kam ihr vor vier Jahren bei den Dreharbeiten für eine Reportage über Kidisti Weldemichael. Die damals 19-jährige Kidisti war mit 12 Jahren überraschend erblindet und erzählte mit ansteckender Lebensfreude davon, wie das ihr Leben völlig umgekrempelt hat. Und sie beschrieb ihre Träume und Erwartungen für die Zukunft. Einer dieser Träume war, bei den Paralympics in London eine Medaille zu erlaufen. CC: Das klingt nach einer spannenden und Mut machenden Geschichte! Wer war dieses Mädchen? Greta: Kidisti kam ursprünglich aus Eritrea und lebte damals erst seit fünf Jahren in Halle. Im Netz findest du den Bericht unter dem Schlagwort „Kidi hat einen Traum“. Seneit hatte zuvor noch nie Kontakt mit jemandem, der nicht gucken kann, und ihr brannte die Frage unter den Nägeln, ob Kidisti auch ins Kino geht. Natürlich ging sie und sogar gerne mit ihren Freunden ins Kino, allerdings sei die fehlende Hörfilmbeschreibung eine Spaßbremse, du weißt ja! Von der lebensbejahenden Kidisti und dem damals erst so allmählich entstehenden Inklusionsgedanken inspiriert, wollte Seneit unbedingt einen Weg finden, die ja schon vorhandenen Hörfilmbeschreibungen nun auch in die Ohren der Kinoblindgänger im Kinosaal zu bekommen. Sie meint, das Kino sei ein Fenster zur Welt, und wenn die Menschheit schon seit 50 Jahren zum Mond fliegt, muß es doch eine Möglichkeit geben, daß wirklich alle gemeinsam durch dieses Fenster schauen können. Na ja, für einige muß eben einfach nur der Rolladen hochgezogen werden. CC: Das mit dem Fenster und dem Rolladen ist eine echt schöne Metapher, aber wie kommst du eigentlich auf den Begriff „Kinoblindgänger“? Greta: Der ist nicht auf meinen Mist gewachsen. Unsere Zielgruppe so zu nennen, war die Idee der Blindgängerin. CC: Da hat die Blindgängerin den Nagel wirklich auf den Kopf getroffen, jeder kann sich sofort vorstellen, wer gemeint ist. Greta: Stümmt, und ihre Seite bei Facebook heißt jenauso. Aber bevor ich vor Neugier platze, wer hat dich eigentlich aus dem Hut gezaubert? CC: Ein Geistesblitz! Greta: Donnerwetter! CC: Das kam danach. Erst einmal geistesblitzte es vor sechs Jahren in den Köpfen der Herren Andy Niemann von Sennheiser und Jörn Erkau von einer Firma für Besucherinformationssysteme. Greta: Wie bitte?! CC: Ja, du hast schon richtig gehört. In dem Wirtschaftsmagazin „Brand Eins“ kannst du in der Ausgabe vom August 2015 unter der Überschrift „Wie bitte?!“ alles in Ruhe nachlesen. So wie wir gerade schnacken, plauderten die beiden Herren bei einem Abendessen über die Schulung von Personal, das die Audioguides pflegen und an die Besucher ausgeben soll, zum Beispiel in einem Museum. Ausgelöst hatte den Geistesblitz das brandneue Smartphone von Herrn Erkau, der zwischen Hauptgang und Dessert seine neue Errungenschaft vorführte, mit all den darauf herumwuselnden Apps. Beim Anblick dieses Gewusels funkte es bei den Herren. Es entstand die Idee, die Besucher könnten statt eines Audioguides im gegenständlichen Sinne ihr Smartphone mit einer entsprechenden App nutzen. Greta: Das klingt pfiffig, aber was nutzt dit den Kinoblindgängern? CC: Gemach, gemach, in der Ruhe liegt die Kraft! Die beiden Herren waren von da an ein Team. Für meine Entwicklung, ich war mittlerweile immerhin schon einmal ein Projekt, wurde sogar eine Firma gegründet, die Sennheiser Streaming Technologies GmbH mit Sitz in Hamburg. Schnell wurde nämlich erkannt, daß der Geistesblitz nicht nur Museums- und Konferenzbesuchern nutzt, sondern auch Schwerhörigen den Theater- und Kinobesuch schmackhafter machen könnte. Ich komme nun mal aus der Branche für Mikrophon- und Kopfhörertechnik. Mensch Greta, du zappelst schon wieder so ungeduldig, gleich komme ich wieder auf die Kinoblindgänger zu sprechen. Aber vorher muß ich noch einmal ein büschen ausholen. Ich bin nämlich der jüngere Bruder von MobilConnect, der hat den Job, sich um alle möglichen Live-Events zu kümmern. Alles bei solchen Veranstaltungen in ein Mikrophon Gesprochene wird als Daten an die Connectstation übermittelt. Die ist eine etwa 50 cm breite Zauberbox, die irgendwie ein geschlossenes drahtloses Netzwerk aufbaut und das Palaver fließend wie ein Strom an beliebig viele Smartphones sendet, deshalb

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